Bildungslandschaften im Viertel sind in Sinzig Vorzeigeprojekt

Schülern bei der Bewältigung der Folgen von Flut und Corona helfen

Unmittelbar nach der Einwei­hung musste sich die neue provi­sorische Mensa in der Werner-Lü­cke-Straße in Sinzig bereits bei ih­rem ersten Neujahrsempfang be­währen. Dabei geht es um die Bil­dungslandschaften im Viertel, ein Großprojekt mit Vorzeigefunktionen in Sinzig. Angedacht ist grund­sätzlich eine campusähnliche Nut­zung von Räumen und Angeboten auch außerhalb der Schulen und ihrer Grenzen und der beteiligten Kindertagesstätten. Das Projekt wurde laut Bildungsministerium 2022 bei einer Zukunftswerkstatt auf Initiative der Jugendhilfe und als Folge von Pandemie und Flut. Gestartet. Verschiedene Schulen, die Verwaltung, das Haus der of­fenen Tür (HoT) hatten ge­meinsam das Konzept erarbeitet.

Vollkommen neue Grundidee: Schule wird dabei als offene Bil­dungslandschaft verstanden, die den gesamten Lebensraum in Sinzig und im Viertel nutzen möchte. Besonders gute Voraus­setzungen hat das Projekt durch die räumliche Nähe der Schulen (Barbarossaschule, Regenbogen­schule, Rheingymnasium und Ja­nusz-Korczak-Schule), der drei Ki­tas der Stadt Sinzig sowie der Vereine Und Jugendeinrichtungen. So soll es zum Beispiel schulüber­greifende Angebote am Nachmit­tag geben. Eine enge Vernetzung aller beteiligten Stellen ist dabei eine der Grundvoraussetzungen. Im Gesamten soll dies dazu füh­ren, dass die Übergänge von Kita zu Schule sowie Schule in den Beruf besser gestaltet werden können. Das Projekt soll nun mit diversen Partnern direkt um­gesetzt werden. Langfristige Ziel­setzung ist das soziale Lernen im Zusammenwirken mit den Jugendlichen zu ermöglichen, Selbstständigkeit zu fördern, den lnklusionsgedanken umzusetzen und das soziale Miteinander in Szene zu setzen.

Dabei gibt es durchaus beeindruckende Zahlen. Denn das Projekt umfasst und 1800 Schüler von der ersten bis zur 13. Klasse und rund 300 Kin­der im Kindergartenalter sowie deren Familien. Auch die rund 2000 Bewohner des Viertels rund um die Schule sollen mit einbezo­gen werden. Denn der Sozialraum der jungen Menschen stellt den zentralen Bezugspunkt dar. Den Kooperationsgedanken der ver­schiedenen Einrichtungen und Institutionen liegt die pädagogische Idee: „alle Kinder und Jugendliche haben das Recht auf Bildung und Erziehung Förderung, gesunde Ernährung, soziales Miteinander, Mitbestimmung und Gestaltung, Teilhabe und Inklusion“ zugrunde.

Als zentrale Anlaufstelle funktio­niert die Steuerungsgruppe „Bil­dungslandschaften im Viertel„: Sie ist zuständig f9r die Evaluierung Erarbeitung und Steuerung der Konzeption des Projektes. Der Gruppe gehören die Vertreter von Schulen, Schulträgern, Schülern, Eltern, Vereinen, Kitaleitungen, Stadt Sinzig und der ADD an. Die Gesamtleitung obliegt dem Sin­ziger Haus der offenen Tür mit seiner Chefin Petra Klein. Koope­rationspartner sind unter anderem das medizinische Versorgungs­zentrum, das Arp-Museum, die mobilen Hilfen der Franziskaner und der Wilhelmshof in Sinzig.

Quelle: BLICK aktuell 03/2024